Ein grosser Teil der Parlamentarier ist mit dem Internet nicht aufgewachsen. Sie empfinden es daher möglicherweise sogar als Bedrohung. Sie nehmen es nicht als technisches Netz oder als Kommunikationsinfrastruktur wahr, verstehen nichts von Netzneutralität, sondern als etwas, wo man eben Böses bekommen kann und wo vermeintlich das Böse auch herkommt und die Gesellschaft durchdringt. Das Netz spiegelt nicht Probleme wider, sondern verursacht sie in deren Augen: (in beliebiger Reihenfolge und austauschbar Islamismus, Pornos, Hacker, Bombenbauanleitungen, Terroristen, Rechtsradikale und dann auch noch amoklaufende Jugendliche etc. etc.). Deshalb muss das auch bei uns bekämpft werden, zumal, siehe Olympia, es die Chinesen ja schliesslich sogar vormachen können (CSU- Uhl ernsthaft: Bei der Überwachung des Internet von China lernen)…
… kein (SPD-) MdB käme z.B. auf die Idee, zum Gespräch auf einen Bauernhof zu fahren, ohne sich vorher etwas über die Milchquote oder dergl. anzulesen oder wenigstens aufschreiben zu lassen. Unter „Internet“ können sich aber eben viele immer noch weniger vorstellen als unter einer Kuh…
… dieser Teil der Partei, zu dem auch Müntefering gehört, nimmt die „digitale“ Welt noch allenfalls als eine wahr, in die man preiswert und ohne Portokosten „etwas hinschicken“ kann. Bevorzugt nette Worte über sich selbst oder die Partei.
bundestagsabgeordneter jörg tauss auf abgeordnetenwatch.de über die spd und das internet